Felsenkapelle / St. Michaelskapelle
Der Name Felsenkapelle weist auf die zwischen Felsen gelegene Kapelle. In früheren Zeiten hiess dieser Ort Schwesternborn. Die Sage erzählt, dass zur Zeit des Kaisers Albrecht von Österreich - anfangs des 14. Jahrhunderts - drei fromme Schwestern sich in diese Wildnis zurückgezogen haben, um gewalttätigen Vögten, die sie entführen wollten, zu entfliehen. Sie haben dort ein heiliges Leben geführt. Nach dem Tod der letzten der drei Schwestern ist nach der Legende eine Quelle mit heilendem Wasser entsprungen. Viele Menschen suchten Heilung, in dem sie im kalten Wasser, das in einen Trog geleitet wurde, badeten. Von daher stammt der Name Kaltbad.
Später baute man daneben ein Hotel. Die erste Kapelle wurde 1585 eingeweiht. Im Jahre 1779 liess Ammann Justus Zimmermann die Kapelle abbrechen und an ihrer Stelle durch Architekt Jakob Singer einen Neubau errichten. Bei der Renovation 1949/50 blieb nur der Hochaltar erhalten. Der Altaraufbau schafft den würdigen Rahmen für den Tabernakel mit den köstlichen Puttenengeln, für die Marienstatue, um 1500 geschnitzt von einem unbekannten Künstler, und für die Statue des Erzengels Michael, des Patrons der Kapelle. An Stelle der Seitenaltäre stehen zwei barocke Statuen auf Konsolen, links der heilige Diakon Laurentius mit dem Rost, dem Attribut seines Martyriums, rechts der heilige Wendelin, Patron der Hirten. Schon seit jeher pilgerte man nicht nur zur kristallklaren Quelle, sondern auch zur „mildreichen Mutter Mariae Gnadenthron“. Die Farbfenster mit dem heiligen Bruder Klaus, der Gottesmutter mit Kind, mit Christus und dem ungläubigen Thomas und dem heiligen Christophorus, stammen von verschiedenen Künstlern.
Es vergeht kaum ein Tag, da nicht Leute zur Kapelle kommen und ein Opferlicht anzünden mit ihren Anliegen im Herzen. Jeden Sonntag wird in der Kapelle um 11.15 Uhr (von Ausnahmen abgesehen) ein Gottesdienst gefeiert.