Wald

Knapp 40% (Schweiz:31%) oder 3700 ha der Rigi sind bewaldet. 85% gehören Korporationen, der Rest ist in Privatbesitz. Der Waldgürtel erstreckt sich über 1200 Höhenmeter, an steilen, für die Landwirtschaft ungeeigneten Hängen praktisch um den gesamten Berg. Dies bringt eine grosse Mannigfaltigkeit der Wälder mit sich. Steigt man vom Fusse der Rigi auf den Gipfel, kann man die Höhenzonen der Pflanzengesellschaften beobachten.

Die unterste, kolline (Hügel-) Stufe genannt, reicht so hoch wie die Eichenvorkommen. Hier dominiert die Buche. In dieser für die Landwirtschaft optimal geeigneten Stufe hat der Mensch stark eingegriffen. Dank Seenähe und Föhneinfluss können an der sogenannten Riviera zwischen Weggis und Vitznau sogar die Früchte der Edelkastanie ausreifen. Ihr Anbau ist urkundlich erstmals im Jahre 1378 in Weggis belegt. Heute erinnert die neu wieder gepflegte Chestenenweid ob Lützelau an die alten Tage. Es handelt sich dabei um die grösste Kastanienselve nördlich der Alpen.   (siehe www.kastanien.net)

Die montane Stufe (Weisstannen-Buchen-Stufe) wird durch das oberste Buchenvorkommen begrenzt. Neben der Buche findet man vor allem die Weisstanne, welche hier ihr Optimum aufweist. Begleiter sind Bergahorn, Esche, Bergulme sowie die Eibe. Die Weisstanne braucht tiefgründigen Boden, um ihre Pfahlwurzeln zu verankern. Deshalb wird sie bei sehr starkem Sturm nicht entwurzelt, sondern allenfalls geknickt.

Die subalpine Stufe (Rottannen-Stufe) erstreckt sich bis zur Waldgrenze. In dieser Stufe herrscht die Rottanne, auch Fichte genannt,. An der Rigi werden die Fichtenwälder von Felsbändern und Alpweiden aufgelockert. Wo es der Fichte zu trocken ist, kann sie von der Waldföhre ersetzt werden. Die flachwurzelnde Fichte begnügt sich mit einer dünnen Humusschicht. Sie ist somit fähig, in höheren Gefilden auf weniger entwickelten Böden zu überleben. Der Preis für diese Anpassung ist die leichtere Entwurzelung bei Sturm.

Die alpine Stufe (Rasen-Stufe) umfasst die baumlosen Lagen der Alpen mit Rasen, Schutt und Felsen. Sie reicht von der Wald- bis zur Schneegrenze. Lediglich Rigi Kulm und die Spitze der Hochflue gehören zu dieser Stufe. Trotzdem sind auf der Rigi über 100 alpine Pflanzenarten heimisch (viele Extremstandorte).

Eine besondere Stellung nimmt der SBB-Schutzwald an der Rigi-Nordlehne ein. Zwischen Küssnacht und Arth-Goldau schützt er neben der Kantonsstrasse, den Starkstromleitungen sowie den Siedlungen der betreffenden Gemeinden auch die internationale Nord-Süd-Verkehrsachse vor Steinschlägen, Rutschungen, Murgängen, Wildbächen und Lawinen.