Mineralbad & Spa Rigi Kaltbad

Das neue Mineralbad & Spa Rigi Kaltbad will an die 600 jährigen Badetraditionen auf Rigi Kaltbad anknüpfen. In einem Gebäude, gestaltet durch Mario Botta, soll das Baden wieder den Stellenwert erhalten, den es früher hatte und weswegen Kaltbad seit 600 Jahren im In- und Ausland als Wallfahrtsort bekannt war.

Um die Grundidee des neuen Mineralbad & Spa Rigi-Kaltbad zu verstehen, ist es notwendig zuerst einen kurzen historischen Rückblick zu machen: Rigi-Kaltbad hat wie der Name bereits sagt seinen Ursprung im Kalten Bad auf der Rigi. Schon im 16. Jahrhundert war der Ort, an welche gemäss einer Sage drei Schwestern Zuflucht vor Verfolgung durch einen Grafen fanden, bekannt für sein Heilwasser und es wurden bereits bis zu 150 Badende an einem Tag gezählt. Das Kalte Bad zu Rigi entwickelte sich zu einem bekannten Wallfahrtsort und 1545 wurde eine erste Badkapelle erstellt. Noch heute steht die 1784 erbaute Kapelle direkt neben der Quelle, welche friedlich aus einer Felsspalte hervorquillt. Neben dem Wallfahrtsort des Kalten Bads war der Ort Rigi-Kaltbad bereits im 18. Jahrhundert, vor allem aber dann mit dem Einsetzen des eigentlichen Bergtourismus im 19. Jahrhundert wie auch lange danach für viele Reisende Ausgangspunkt für das Erlebnis des Sonnenaufgangs auf der Rigi. Herrschaften aus der ganzen Welt (Fürsten, Zaren, Schriftsteller, Maler, Komponisten usw.) reisten auf die Rigi und unzählige Schriftwerke wurden darüber verfasst. Wohlbetuchte Reisende wurden dazu mit Sänften auf Rigi Kulm hinaufgetragen um dieses einmalige Naturschauspiel geniessen zu können. Auf Rigi-Kaltbad entstand in den Jahren 1852 bis 1886 das Grand-Hotel mit dem Schlössli, welches bereits über 400 Betten anbieten konnte. Die Rigi erlebte ihre grösste Blütezeit und es ist nicht erstaunlich, dass die erste Zahnradbahn Europas im Jahre 1871 von Vitznau auf die Rigi führte. Mit dem Dampfschiff fuhr man hauptsächlich von Luzern her nach Vitznau, von dort führte die Zahnradbahn auf den Gipfel und für den Spaziergang lud der Weg von Weggis nach Vitznau ein oder wie es in einem bekannten Schweizer Heimatlied heisst „vo Luzern gäge Weggis zue …“. 
Rigi – die Königin der Berge kommt nicht von ungefähr, wie obige Ausführungen gezeigt haben. Um die Rigi ranken sich viele Erzählungen und Sagen. Wohl aber kein Berg in der Schweiz bietet seinen Besuchern eine derartige Vielfalt wie die Rigi, welche ihre Füsse auf der Südseite wie in einem mediterranen Garten Eden zwischen Weggis und Vitznau im Vierwaldstättersee badet und  ihren Besuchern auf einem breiten Rücken den Aufstieg bis zum Gipfel  mit einem phantastischen Panorama vom Schwarzwald über das Mittelland bis in die gesamte Alpenkette bietet oder auf der Zuger-Seite von Arth-Goldau aus vorbei am Klösterli, dem zweiten Wallfahrtsort auf der Rigi einmalige Alpenflora und Fauna präsentiert. Einmalig ist aber auch die Lage der Rigi, welche von der ganzen Zentralschweiz und dem Mittelland in kürzester Zeit erreichbar ist und ab Rigi-Kaltbad auf ca. 1'500 m.ü.M auch in den nebelreichen Zeiten nebelfrei ist und ein eindrückliches Panorama über das Nebelmeer bietet.

Das Mineralbad & Spa Rigi Kaltbad liegt unter dem neu errichteten Dorfplatz, dem „Giardino Minerale“ von Mario Botta. Begrenzt wird dieser Platz auf der einen Seite durch die zukünftige Station der Vitznau-Rigi Bahn und auf der anderen Seite durch einen markanten Rundturm, welcher sowohl Eingang ins darunterliegende Bad, als auch Verbindung zur Bergstation der Luftseilbahn nach Weggis darstellt. Der neue Dorfplatz wird geprägt durch acht Glasoblichter, welche ca. 3,5 Meter hoch aus dem Boden hervorstossen und an Bergkristalle erinnern. Diese Glaskristalle bringen tagsüber Licht in die darunterliegenden Räume der Badanlage, am Abend werden sie den Dorfplatz als funkelnde Kristalle erleuchten.

Das Bad selber wird als Ort der Ruhe und Entspannung errichtet, wobei die Räume durch die Gestaltung von Mario Botta eine sakrale, besinnliche Ausstrahlung ausüben, um die Hektik und die Sorgen des Alltags für die Zeit des Aufenthalts vergessen zu lassen. Tagsüber geniesst man als Badegast aus dem Innen- oder dem Aussenbad die einmalige Aussicht von Rigi-Kaltbad auf die Bergwelt. In der Nacht wird das Baden wie in grossen, ausgewaschenen Felsnischen unter den Kristall-Oblichtern durch sanftes Licht und das warme Wasser aus den Quellen des „drei Schwestern Brunnes“ als mystisches Erlebnis noch verstärkt.

 

Angebot

Die Gesamtanlage ist aufgeteilt in zwei Bereiche; das Mineralbad welches für alle zugänglich ist (Erwachsene wie auch Kinder) und den Spa, welcher ausschliesslich Erwachsenen vorbehalten ist.

Das Mineralbad beginnt mit dem Empfang und einer grossen Vorhalle im Eingangsgeschoss, ein Geschoss unter dem Dorfplatz. Von dort aus gelangt man via Umkleiden in die grosse Badehalle, welche geprägt wird durch das 35°C warme Innenbecken, welches sich einer mit riesigen Nischen ausformulierten Steinwand entlang über 30 Meter hin zum Aussenbecken entwickelt. Nach der mit Steinlamellen geschützte Glasfassade erfolgt der freie Panoramablick vom hinteren Teil des Innenbeckens und vor allem dann vom Aussenbecken her in die Berglandschaft. Das Badeerlebnis findet seine Fortsetzung im darunterliegenden Geschoss mit dem langgezogenen Dampfbad, welches in einen mit gewärmten Steinliegen ausgestatteten Ruheraum überführt.  Ruhen und Entspannen ist aber auch in der darüberliegenden Badehalle möglich oder aber man lässt sich auf eine längere Badereise ein und taucht in das Baderitual des Spa ab. In diesem Anlageteil wird der Badegast in einer Abfolge durch mehrere Räume durchgeführt, bei der die Hektik des Alltags keinen Platz mehr findet und Ruhe und Entspannung ihren Raum einnehmen. Höhepunkt dabei ist sicherlich das Kristallbad, bei welchem der Gast in einem rund fünfzig Quadratmeter grossen, gefluteten Raum im 35° warmen Wasser, neun Meter unter dem Niveau des Dorfplatzes in einen der 3,5 Meter hohen Kristalle hinaufschaut. In diesem Anlageteil befinden sich neben dem Kristallbad eine 50m2 grosse Aufguss-Sauna, eine Ruhezone sowie verschiedene Treatmenträume mit Massagen.

Das Bad wird unterirdisch mit dem Hotel Hostellerie verbunden sein, sodass Gäste direkt vom Zimmer aus im Bademantel ins Bad gelangen.

 

Energieerzeugung

Das „Chalte Bad“ auf der Rigi zu betreiben war früher einfach, es benötigte keine Energie, denn es war Brauch, dass die Badegäste dreimal im Brunnen mit dem „chalte Wasser“ eintauchten und danach um die Kapelle laufen mussten und dabei fünf Vaterunser, fünf Ave Maria und den Glauben zu beten hatten. Die Bedürfnisse der heutigen Badegäste sind nicht mehr die gleichen.  Gebadet wir im neuen Mineralbad & Spa Rigi Kaltbad in 35° Grad warmem Wasser. Wie anno dazumal badet man aber nach wie vor im Wasser aus dem „drei Schwestern Brunnen“ welcher direkt neben der Kapelle aus der Felsspalte entspringt. Das neue Bad wird vom Gebäude her im Minergie-Standard erstellt. Beheizt wird es mit einer Stückholzheizung. Beliefert wird die Anlage von der Korporation Weggis und das gesamte Holz stammt von der Rigi. Dies ist für die Umwelt, wie auch für die Region eine optimale Lösung, denn die Bewirtschaftung des Waldes auf der Rigi ist dringend notwendig, war aber bisher leider sehr aufwändig und deshalb unwirtschaftlich. Für den Betrieb des Bads werden jährlich 300 Ster Holz benötigt. Mit dem Bad als Grossabnehmer können nun viele mühsame Transportwege hinunter ins Tal eingespart werden. Die benötigte Menge kann auch auf Grund der vorhandenen Waldbestände garantiert werden. Holz als Energieträger ist CO2 neutral und erneuerbar und somit ist das neue Mineralbad & Spa Rigi Kaltbad für unsere Umwelt nicht belastend und der zukünftige Gast kann sich wie der Wallfahrtsgast vor 600 Jahren voll und ganz seinem Bedürfnis nach Ruhe, Entspannung und Genesung hingeben.