Das Chänzeli (Kurz-Info)
Das Rigi Chänzeli ist ein seit Jahrhunderten berühmter und beliebter Aussichtspunkt, da er leicht von allen Leuten erreicht werden kann, sogar mit Kinderwagen. Das Chänzeli hat seinen Namen natürlich von seiner Lage, die einer Kanzel ganz ähnlich ist. Es liegt auf auf 1464m Höhe, gut 1000 m über den Seen und bietet neben Tiefblick nach Weggis eine ¾ Rundsicht des Panoramas, bei klarer Sicht vom Schwarzwald über die Vogesen bis zum Neuenburger Jura und natürlich die Berner Alpen... kurz: mehr als die halbe Schweiz! (siehe Geografie).
Bemerkungen zur Aussicht (Panoramatafeln)
Tiefblick: (rund 1000m) auf den Vierwaldstättersee (114 km2, max 214m tief). – links shen wir untere und obere Nase (Vitznau noch mehr links).
–> Links von Brienzerrothornkette: 2 Fehler: Wildstrubel (=Drättehorn 2794) – Faulhorn (=Gärstenhorn (2798) – Faulhorn richtig vor Blüemlisalp.
–> links vom Titlis: 5-Fingerstöcke waren bei Foto im Nebel).
–> Flüelen: zwischen Ober- und Niederbauen – Rütli links vom Niederbauen
–> Windgällen: um sie zu sehen, nach vorne rechts treten! (Foto von vorne auf Terrasse!!)
Achtung Matthorn (Pilatus) ist nicht Matterhorn!!, unter Schlossberg: Blüemlisalpfirn von Sage im Alpenraum...
Alles je nach Sicht, sonst: "Do g'seht-mer, was mer g'säch..."
Schon seit mehr als 200 Jahren kommen die Gäste der Herbergen und Hotels hier die Aussicht, den Tiefblick und die Sonnenuntergänge geniessen (siehe Stiche unter den Pamoramatafeln).
Doch die Geschichte des Chänzeli begann vor 30 Mio Jahren, als die Ur-Reuss das Geschiebe der Erosion der jungen Alpen in einem 3 km dicken Schuttfächer ablagerte. Darum setzt sich der "Nagelfluh" genannte Fels aus gefestigtem Geröll von verschiedensten Gesteinsarten der Alpen zusammen, vor allem Kalk und Granit. Der Name Nagelfluh kommt von den wie Nagelköpfe aus dem Felsen ragenden Steinen. Dazwischen finden wir Sand- und Lehmschichten. Von der reichen Zusammensetzung des Bodens profitiert heute die Flora mit ihrer Artenvielfalt.
Vor ungefähr 6 Mio Jahren wurde diese Ablagerung durch weiteren Druck der Alpen hier aufgeschoben und schräg nach oben gerichtet. Dann war bis vor etwa 10'000 Jahren die Gegend mehrmals vergletschert. Diese riesigen Eismassen reichten bis zu einer Höhe von über 1000 müM (Findlinge Müseralp, Seebodenalp, à Nebelmeer!)) und modellierten die heutige Landschaft mit den Tälern und Seen. Am Bergabhang wurden die Schichten abgeschliffen oder sind als Bergstürze weggebrochen: heute sehen wir die markanten schrägen rötlichen Felsbänder, die Riginen.
Seit Jahrhunderten wurde auf der Rigi Vieh gesömmert. Später kamen Wallfahrer (Kaltbad und Klösterli), und seit etwa 300 Jahren erste Wanderer. Die einzigartige Lage und gute Erreichbarkeit der Rigi brachte einen schnellen Aufschwung des Tourismus. Gaststätten und Hotels wurden gebaut, sowie Träger und Führer hatten ihr Auskommen. Die Eröffnung der Rigibahn um 1871 und um 1910 die Einführung des Wintertourismus waren weitere Etappen. Heute befördern die Rigibahnen jährlich bis über 600'000 Passagiere auf die Rigi. Dieser "Massentourismus beschränkt sich aber hauptsächlich auf die Strecke Kulm – Staffel – Chänzeli – Kaltbad.
Vor dem menschlichen Eingriff war die Rigi fast vollständig bewaldet, dann wurde viel gerodet für die Viehweiden und als Brennholz. Doch seit dem Aufkommen der Ölheizungen hat dich der Wald wieder ausgebreitet. Der heutige Überbestand kann u.a. durch die Holzheizung des neuen Bades abgebaut werden. (Schätzung des Verbrauchs: im Mittel nur 1 Ster / Tag!). An der Rigi können fast alle Waldtypen beobachtet werden: vom Kastanienhain über trockene Föhrenwälder und Mischwald bis hinauf zur Waldgrenze mit kleinwüchsigen Fichten und Erlen. Der Wald auf der Nordseite wird von der SBB als Schutzwald der Gotthardlinie gepflegt.
Flora: Da die Rigi-Gipfel in den Eiszeiten wie Inseln freistanden, hat sich dort eine alpine Flora halten können, die normalerweise über 1800m vorkommt. Dank der unzugänglichen Lichtungen auf den Felsbändern und dem milden Klima an den Seeufern haben an der Rigi auch seltene Pflanzen überleben können (z.B. 37 Orchideenarten). Von den 3000 Blütenpflanzen der Schweiz kommen fast 1000 irgendwo auf der Rigi vor! Bewundern Sie das Kleid der Königin der Berge!
Fauna: Die Naturnähe, Grösse und Vielgestaltigkeit des Rigimassivs bieten einer reichen Tierwelt Lebensraum. Man findet hier sämtliches Wild der Schweiz mit Ausnahme von Steinbock, Wildschwein und Biber. Häufig, (ca. 400) Gämsen, Rehe (ca. 400) sind etwas scheuer, Hirsche (gut 20) noch mehr. Fuchs, Eichhörnchen, Dachs (nachts!), wenig Hasen, keine Murmeltiere.
Hundert Vogelarten lassen sich sehen oder hören, vom Adler bis zum Goldhähnchen, vom Birkhuhn bis zum Mauerläufer.
Gebrauchsanweisung: Nimm dir Zeit und Fernglas, Aug und Ohren auf, Mund zu!